Wasserversorgung
Reines, hochwertiges Trinkwasser gilt als einer der wertvollsten Schätze unserer Zeit. Wir sind in der glücklichen geologischen Lage, auf ausreichend Wasser in höchster Qualität zugreifen zu können. Es sind jedoch umfangreiche technische Einrichtungen notwendig, damit in jedem an das Wasserversorgungsnetz angeschlossenen Haushalt an jedem Ort zu jeder Zeit Wasser in höchster Qualität aus dem Wasserhahn fließt.
Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst!
Wir sichern die lückenlose Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Wasser und betreuen bzw. warten die öffentlichen Wasserversorgungsanlagen und fördern, speichern und verteilen das benötigte Trinkwasser in bester Wasserqualität.
Wasser- und Abwasserbetrieb der Stadt Bruck
Betriebsleiter
Ing. Franz Kirl
Murinsel 7
Tel.: +43 (0)3862 - 890 DW 7500
Email: franz.kirl[at]bruckmur.at
Geologie
Das Brucker Trinkwasser wird dem quartären Grundwasserleiter des Murtales entnommen. Das Grundwasser, das über versickernde Niederschläge Teil des Wasserkreislaufes ist, wird an den Talflanken und im Untergrund durch meist dichte Gesteine begrenzt. Es bewegt sich im Porenraum des aus Sanden und Schottern bestehenden Grundwasserkörpers entlang des Murtales von West nach Ost (Porengrundwasser).
In Abhängigkeit jahreszeitlicher Niederschläge schwankt der Grundwasserspiegel zwischen 8 und 10 m unter dem Gelände. Die zwischen Geländeoberfläche und Grundwasserleiter liegenden, über 1 Meter mächtigen, schlecht durchlässigen Ton- oder Lehmlagen (Deckschichten) schützen das Wasser vor Verunreinigungen von der Erdoberfläche. Sie verhindern nicht nur das Eindringen von wassergefährdenen Stoffen, sondern sorgen auch für die natürliche Filterung und Reinigung des in den Untergrund vordringenden Niederschlagswassers.
Zum Schutz der Deckschichten und des darunter liegenden Wassers wurden von Seiten der Behörde Schutzzonen und Schongebiete ausgewiesen. Innerhalb dieses geschützten Areals (ca. 34 ha) sind bestimmte Tätigkeiten wie Grabungen, Bau von Schottergruben etc. verboten, eingeschränkt oder nur unter bestimmten Auflagen möglich.
Anlagen
Der Großteil des in Bruck an der Mur benötigten Trinkwassers wird von den Stadtwerken Bruck selbst gefördert. Die Förderanlagen umfassen zwei Grundwasserbrunnen und eine Quellfassung. Zusätzlich sind die Brucker Wasserversorgungsanlagen an die Zentralwasserversorgung Hochschwab Süd angeschlossen. Das ermöglicht auch den Bezug von Hochschwabwasser.
Kernstück der Wasserversorgung ist ein 18 m tiefer, in Schachtbauweise ausgeführter Horizontalfilterbrunnen. Das Wasser fließt in einer Tiefe von 16,5 m über 16 sternförmig und horizontal in den Schotterkörper eingebaute Filterrohre in den Brunnen. Zur Wasserentnahme sind drei Unterwasserpumpen eingebaut. Die maximal mögliche Entnahmemenge beträgt 120 Liter/Sekunde. Derzeit werden durchschnittlich 35 Liter/Sekunde (30 % der bewilligten Fördermenge) benötigt.
Der zweite Brunnen und die Quellfassung werden für die Ersatz- und Notwasserversorgung in Bereitschaft gehalten.
Die Gesamtlänge des Brucker Wasserverteilungsnetzes (Transport-, Versorgungs- und Hausanschlussleitungen) beträgt rund 100 km. Dem Versorgungsnetz sind 6 Drucksteigerungsanlagen, 232 Hydranten und 6 Hochbehälter mit einem Gesamtfassungsvermögen von 5.180 m³ zwischengeschaltet, wobei die Hochbehälter nicht nur der Bevorratung sondern auch der Druckstabilisierung dienen.
Eckdaten
Anzahl der Hausanschlüsse: | 2.215 |
Gesamtförderung: | 1,146.748 m³/Jahr |
Tagesverbrauch mittel: | 3.133 m³ |
Pro-Kopf-Verbrauch (Haushalt und Gewerbe): | 179 l/Tag |
Wasserqualität
Trinkwasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel. Bevor es in die Haushalte kommt, wird es an allen wesentlichen Stellen, wo Verunreinigungen auftreten könnten, überprüft. Dafür ist von der Gesundheitsbehörde ein ausführliches Untersuchungsprogramm festgelegt.
Ein gesetzlich autorisiertes Labor für Trinkwasseruntersuchungen entnimmt vierteljährlich Wasserproben und analysiert die Wasserinhaltsstoffe (Parameter):
- chemisch-physikalisch: Geruch, Trübung, pH-Wert, Wasserhärte, natürliche Zusammensetzung, Rückstände von Schadstoffen wie Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle, Nitrate, Kohlenwasserstoffe etc..
- bakteriologisch: Bakterien, Keime (z.B. Verunreinigung durch Ausscheidung von Tieren oder Menschen).
Im Zuge dieser Kontrollen ist auf Anfrage auch die Überprüfung von privaten Hausbrunnen möglich.
Gemäß Trinkwasserverordnung ist zusätzlich alle 5 Jahre eine Volluntersuchung vorgeschrieben.
Als Wasserversorger sind wir für die Wasserqualität bis zur Übergabe an den Abnehmer verantwortlich. Ab der Übergabestelle (Wasserzählanlage) trägt der Besitzer bzw. der Betreiber der Hausanlage die Verantwortung. Mängel an der Hausinstallation oder schlecht gewartete bzw. zu niedrig eingestellte Boiler (unter 60 ° C) können die Qualität des Wassers beeinträchtigen oder sogar zur Brutstätte von Krankheitserregern werden.
Trotz der hervorragenden Qualität bevorzugen viele Konsumenten abgefülltes Mineralwasser aus Flaschen. Schattenseiten dieser Entwicklung sind die Belastung der Umwelt (Kunststoffflaschenherstellung und -entsorgung, Transport, Kühlung u.s.w.) und der hohe Preis, denn Wasser in Flaschen ist bis zu 500 mal teurer als Leitungswasser.
>>> Tabelle der wichtigsten Wasserinhaltsstoffe